Rezepte für rohvegane Torten gibt es inzwischen schon sehr viele. Ich wollte dieses Mal etwas Neues ausprobieren und für das Törtchen nur heimische Zutaten verwenden. Wusstet ihr, dass es tolles regionales „Superfood“ gibt? Bis auf etwas Kokosöl, das notwendig war für die Festigkeit, und einer Zitrone, habe ich es gut geschafft mein Vorhaben entsprechend umzusetzen. Was sich alles in meinen Superfood-Törtchen versteckt und welche Besonderheiten bzw. positive Wirkungen diese Lebensmittel für den Körper haben, liste ich euch nachstehend auf. Dieser „Kuchen“ zeigt vor allem, dass man gesund naschen kann. Bis auf den Zucker, den ich damals bei der Zubereitung vom Löwenzahnhonig verwendet habe, ist kein raffinierter Zucker enthalten 🙂
Ich hoffe, dass ich euer Interesse geweckt habe und wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren. 🙂
Wissenswertes zum Thema heimisches Superfood
Das Wort Superfood ist gerade überall sehr präsent und meistens werden eher exotische Lebensmittel vorwiegend aus Übersee so bezeichnet. Wir kennen alle Chiasamen, Acai oder Gojibeeren. Es gibt aber auch tolle regionale Produkte, die sich in diese Kategorie einordnen lassen. In diesem Superfood-Törtchen verstecken sich viele dieser besonderen Zutaten.
Kürbiskerne und Kürbiskernöl
- Kürbiskerne enthalten unterschiedliche Nährstoffe zB Zink, Magnesium, Eisen und Selen. Das Öl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E.
- Kürbiskerne versorgen unseren Körper mit dem Mineralstoff Magnesium, der zum Aufbau von Muskeln, Nerven- und Knochenzellen benötigt wird.
- Die Kerne enthaten Antioxidantien. Die antioxidative Wirkung von Kürbiskernen kann aktiv dazu beitragen, Entzündungswerte zu senken.
- Die ungesättigten Fettsäuren wirken sich positiv auf die Cholesterienwerte aus. Kürbiskernöl bzw. die enthaltene Linolsäure kann dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken und den Blutdruck zu regulieren.
- Der niedrige glykämische Index von Kürbiskernen sorgt für einen konstanten Blutzuckerspiegel.
- Das in Kürbiskernen enthaltene Tryptophan beugt Schlafstörungen vor und reguliert den Schlafrhythmus. Ca. 200g Kürbiskerne am Tag sind hierfür ausreichend.
Leinsamen
- Die wichtigen Inhaltsstoffe befinden sich in der Samenschale. Dort kommen reichlich Schleimstoffe vor, die die Verdauung anregen.
- In den Samen stecken etwa 25 Prozent Ballaststoffe, zirka 25 Prozent Eiweiß und 30 bis 45 Prozent fettes Öl (vor allem Öl-, Linol- und Linolensäure).
- Leinsamen eignen sich als pflanzliches Mittel gegen Verstopfung.
- Geschrotete Leinsamen sind wirksamer.
- Wichtig ist, beim Verzehr von Leinsamen genug zu trinken. Die Schleimstoffe können ansonsten im Magen verkleben.
Löwenzahnhonig
- Löwenzahnhonig wird aus den gelben Blüten hergestellt und dient als veganer Honigersatz.
- Er enthält Bitterstoffe, die sich regulierend auf die Verdauung auswirken.
- Er unterstützt die Tätigkeit von Nieren und Leber und regt die Durchblutung an.
- Wenn der Löwenzahnhonig einen Wasseranteil von unter 18% hat, dann hält er nahezu ewig. Wobei durch den guten Geschmack ist das Glas recht schnell leer.
Brombeeren
- In Brombeeren stecken viele Vitamine zB Vitamin C, Vitamin E (welches freie Radikale bindet) und sie sind der stärkste Provitamin-A-Spender unter allen Beeren.
- Das enthaltene Vitamin E hält die Regeneration der Zellen in Gang und hilft auch gegen Haarausfall und Hautfalten.
- Außerdem sind die Beeren reich an Kalzium, Kalium und Magnesium.
- Brombeeren sind wertvoll für Herz und Blutgefäße. Ihr Ballaststoff Pektin kann den Cholesterinspiegel ausgleichen.
- Brombeeren enthalten wenig Kalorien.
Sonnenblumenkerne
- Sonnenblumenkerne enthalten viel Eiweiß und Aminosäuren und eignen sich somit als gute Proteinquelle für vegan lebende Menschen.
- Sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren.
- Die Kerne sind ausgezeichnete Vitaminlieferanten. Sie haben einen hohen Folsäuregehalt, reich an Vitamin A, Vitamin E, und vielen B-Vitaminen sowie Vitamin D und K.
- Außerdem finden sich zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente in den Sonnenblumenkernen, wie zum Beispiel Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium, Selen, Zink und Mangan.
- Sonnenblumenkerne beeinflussen Herz-Kreislauf-System und Durchblutung positiv.
- Weiters wirken sie durch die in ihnen enthaltene Antioxidantien verjüngend auf Haut, Haare und Zellen.
- Nerven- und Immunsystem werden gestärkt. Durch die Aminosäure L-Tryptophan haben Sonnenblumenkerne zudem eine stimmungsaufhellende Wirkung.
- Der hohe Proteinanteil trägt viel zu einem gesunden Muskelaufbau bei.
Nachdem ihr jetzt gesehen habt, was sich für besondere Zutaten in den Superfood-Törtchen verstecken, gibt es nun das Rezept für euch 🙂
- Boden:
- 125 g Kürbiskerne
- 100 g Haferflocken
- 60 g Löwenzahnhonig
- 2 EL, Leinsamen, geschrotet
- 1-2 EL Kürbiskernöl
- Prise Salz
- Creme:
- 200 g Sonnenblumenkerne
- 1 Zitrone
- 5 EL Kokosöl
- 50 ml Dicksaft (z.B. aus Zichorienwurzel)
- 1 TL Vanillepaste
- Prise Salz
- Brombeerspiegel:
- ca. 300 g Brombeeren
- Löwenzahnhonig, nach Geschmack
- Pektin, nach Packungsanleitung
- Dekoration:
- karamellisierte Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne
- zusätzliche Brombeeren
- Für den Boden zuerst die Kürbiskerne mit den Haferflocken zerkleinern. Danach alle anderen Zutaten dazugeben und abschmecken. Die Süße kann nach persönlichem Geschmack angepasst werden. Weniger sollte aber nicht dazugegeben werden, da der Boden sonst nicht zusammenhält. In eine Form, zB Brownieblech, drücken und in den Tiefkühlschrank stellen.
- Für die Creme die eingeweichten Sonnenblumenkerne kurz abspülen und mit den restlichen Zutaten in einen Mixer/Multizerkleinerer/Foodprocessor geben. Wenn das Gerät Probleme beim Zerkleiner hat, dann kann man noch etwas Wasser dazugeben, aber vorsichtig dosieren. Abschmecken nicht vergessen.
- Die Sonnenblumencreme auf dem Boden verteilen und wieder in den Tiefkühlschrank stellen.
- Für den Brombeerspiegel, die Brombeeren pürieren und durch ein feines Sieb streichen. Mit dem Löwenzahnhonig und dem Pektin nach Packungsanleitung aufkochen und als finale Schicht auf der Sonnenblumencreme verteilen. Nochmals kalt stellen, damit alles gut fest werden kann.
- Danach in kleine Törtchen schneiden und dekorieren. Fertig sind die Superfood-Törtchen.
Weitere Rezeptideen für rohvegane Torten wären,
Gabriele meint
Die Umsetzung ist dir wirklich gut gelungen
sweetsoulfood meint
Danke das freut mich. Es hat auch alles so geklappt, wie ich es geplant hatte :-).
LG, Aniko